Was passiert, wenn man zwei PHP-Entwickler mit einem Mikrofon in einen Raum sperrt? Ja genau, es kommt ein wunderbarer Podcast raus. Vitalij und Nils lassen 15 Jahre PHP Revue passieren und reden über alles, was schief lief, aber auch, warum beide PHP so lieben.
In dieser Folge reden wir mit Vitalij Mik, einem der wichtigsten deutschsprachigen “PHP-Influencern”. Auf seinem YouTube-Kanal hat er bereits Tausenden von Entwicklern dabei geholfen, die Programmiersprache besser zu verstehen. Und Nils ist auch da, der auch mit seinem Blog phphatesme “Millionen” von Entwickler*innen geholfen hat.
Weiterführende Links:
- YouTube-Kanal von Vitalij Mik
- Alles über PHP
- Podcast-Folge mit Nils Adermann über Composer
- Podcast-Folge mit Benjamin Eberlei über Profiling
- In fünf Jahren wird es keine Tester mehr geben
Die Vergangenheit von PHP
Ja, PHP ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Das liegt aber stark an seiner Vergangenheit, die nicht immer so strukturiert war, wie sie es heutzutage ist. Aber fangen wir erstmal mit der Urzeit an. PHP ist schon eine ganze Weile auf dem Markt und ist anders gestartet. PHP war dazu da, HTML anzureichern. Da gab es Datenbankabfragen mitten in Frontend-Code. Wir haben HTML-Tabellen damit gebaut und sowas wie Sicherheit und Co. war vielleicht kein Thema. Das war auch die Zeit, in der sich die Sprache noch sehr stark verändert hat. Das waren die Jahre vor objektorientierter Programmierung. PHP3 und PHP4.
Zum Glück kam mit PHP5 dann die Verwendung von Klassen und Co. Ein neues Zeitalter war geboren. Mit den OOP-Ansätzen kamen die ersten MVC-Frameworks. Symfony und Zend eroberten den Markt. In ihrer ersten Version. Diese Versionen waren schon das beste und strukturierteste, was man finden konnte, aber noch nicht so reif, dass man sich drauf ausruhen konnte.
Nach Symfony 1 kam Symfony2 und es war ein weiterer Meilenstein im MVC-Game. Alles, was man in der ersten Version noch nicht optimal umgesetzt hatte, wurde neu gemacht. Ohne Rücksicht auf Verluste. Was bedeutet das? Es war das Zeitalter des neu Schreibens. Einfach, weil es kompliziert wurde, den alten Code rauszulösen und wieder in das neue Framework reinzubauen. Das kam erst später, mit mehr Erfahrung. Zum Glück ist dies nur einmal passiert, in diesem Ausmaße.
Aber auch, wenn sich die Frameworks immer weiter standardisiert haben, heißt das nicht, dass sich nicht andere Dinge stark verändert haben, die dazu geführt haben, dass man Software neu schreiben muss. Paradigmen zum Beispiel. Es ist nämlich noch nicht so lange her, dass wir Microservices für uns entdeckt haben. Und mit uns meinen wir die gesamte Webentwickler-Community. Es war ein wilder Hype, der immer noch da ist, aber mittlerweile kritischer hinterfragt wird.
Der Umbau zu solchen Services hat aber sehr häufig bedeutet, dass man die Applikation neu schreiben musste. Mal wieder. In einem Zeitalter der Skalierbarkeit ist dies aber vielleicht notwendig. Vielleicht.
Die Gegenwart von PHP
Die Gegenwart ist recht schnell erklärt. Stabilität, Frameworks, Microservices und API-First-Ansätze (Headless). Aber vielleicht noch ein wenig mehr zu den API-Paradigmen. Microservices haben es vorgemacht, es wird über APIs gesprochen und ein Konsument macht dann mit diesen Informationen etwas. Was begonnen hat mit Services, ist jetzt der Standard für viele Applikationen geworden.
Das hat auch eine wichtige Ursache: JavaScript und die Frontend-Frameworks. Man schreiben kein HTML mehr. Das übernehmen React, Angular und Vue für einen. Komponentenbasiert und reaktiv. Ein wunderbarer Schritt in Richtung Wiederverwendbarkeit, schnelle Frontends und weniger Neuladen der Seite.
Die Zukunft von PHP
Was die Zukunft bringt ist noch ungewiss, denn eigentlich ist die aktuelle Gegenwart noch gar nicht so lange da. Was aber ein Teil davon zu sein scheint, ist Parallelität. Auch wenn dies wieder ein großes Umdenken erzeugt, kann es einem neue Türen öffen. Ob das Türen sind, die zu einer besseren Programmierwelt führen, wissen wir nicht, aber genau das macht es ja so spannend.