Jimdo, Kleinstunternehmen und die Techies – mit CEO Matthias Henze

Hört uns auch auf der Podcast-Plattform eurer Wahl.

Warum haben wir als Tech-Podcast Matthias Henze, den CEO von Jimdo, eingeladen? Ganz einfach, weil Jimdo eine gute Alternative sein kann, wenn man es zulässt bzw. man einfach anfangen will.

Machen wir uns nichts vor! Website-Baukästen, wie Jimdo, Wix oder Squarespace sind bei uns Web-Entwicklern nicht sonderlich beliebt. Ist das nur ein Bauchgefühl oder gibt es wirklich Gründe solche Services nicht zu mögen? Versuchen wir eine Analyse.

Reduzierter Funktionsumfang

Das häufigste Argument, das man hört, ist der reduzierte Funktionsumfang. Ok, da kann man nicht viel gegen sagen. Im Gegensatz zu den gängigen CMS-Systemen, wie WordPress, Joomla! oder Drupal, ist man hier eingeschränkt. Es fehlt einfach die Möglichkeit sich selbst in das System tief einklinken und die eigenen abgefahrenen Wünsche zu erfüllen. Ist das also ein Minuspunkt für den Baukasten? 

Ja und nein. Klar ist es nicht möglich, das noch nie dagewesene zu implementieren. Aber wollen wir das? Wir ja, aber die anderen? Nein. Normalerweise will der durchschnittliche Webseiten- oder Online-Shop-Betreiber einfach nur Standards. Am besten Standards, die bereits erprobt sind und funktionieren. Bieten das die Baukästen? Verdammt noch mal: Ja! Um das noch einmal einfach zusammenzufassen: Ihr seid nicht die Zielgruppe. Das ist nämlich etwas, was wir häufig vergessen. Wir bewerten häufig Dinge aus unserer Sicht und nicht aus Sicht der echten Nutzer. Puh, schon fast philosophisch. Aber … kein Minuspunkt.

Matthias Henze im Talk beim Super Duper Developers Club

Alles sieht gleich aus

Ja, naturgemäß sieht in einem Baukasten alles immer ein wenig ähnlicher und standardisierter aus, als wenn man es selbst macht. Hier fällt mir der Vergleich ein, den wir auch im Podcast mit Jimdo CEO Mathias Henze angebracht hatten. IOS und Android. Ja, in Android kann man viel, viel mehr machen. Die Dashboards im Details anpassen, Widgets anbringen und so weiter. Das ist gut, aber hat auch Nachteile. In iOS hingegen sehen die Oberflächen immer ähnlich aus. Langweiliger, aber dafür aufgeräumter. Und das ist genau das, was man mögen muss und die meisten Baukästen haben sich auf hierfür entschieden. Sie schränken die Möglichkeiten ein, können aber dafür sicherstellen, dass es immer sauber aussieht. Das würde man als Laie (wir erinnern uns an die Zielgruppe) nicht unbedingt hinbekommen.

Aus technischer Sicht langweilig

Als Nutzer sicherlich. Aber schaut man einmal hinter die Kulissen. Das ist schon ziemlich cool, was da alles entwickelt wurde und wie einfach es zu benutzen ist. Die vielen Anbindungen an andere Services wie Google Workspaces und andere. Das Generieren von Rechtstexten und das Zusammenspiel von all dem, ist aus Programmiersicht schon spannend. Auch gibt es viele gute Vorträge aus dem Techbereich, die von Mitarbeitern von Jimdo gehalten wurden. Kann also schon mal nicht so schlimm sein.

Fazit

Ich glaube, das wichtigste, was man mitnehmen muss, ist, dass man Services und Werkzeuge immer aus der Sicht der Zielgruppe betrachten sollte. Wenn ein Tool dann immer noch schlecht ist, dann ist es vielleicht wirklich schlecht.

PS

Hört euch am besten den Podcast einmal an, denn dort geht es auch sehr stark um Lobbyarbeit, die Jimdo für Kleinstunternehmen leistet und wie sie versuchen sie durch Krisen wie Corona zu begleiten.